Was ist eine Prepaid-SIM Karte?

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Das Wort „prepaid“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „vorausbezahlt“. Der eigentlich deutsche Begriff dafür ist Guthabenkarte und wurde in der Kombination in den deutschen Sprachschatz integriert.

Geschichte:

Die ersten Varianten entstanden gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Es gab die Möglichkeit sogenannte Telephon-Billets zu erwerben die den Inhaber dieser Quittungen berechtigten ein öffentliches Telefon zu nutzen. Je nach Dauer des Gespräches und dem Zielort wurden dementsprechende Gebühren erhoben und das Telephon-Billet-Heft an das verbliebene Guthaben angepasst.

Die moderne Variante geht auf die deutsche Firma Walter Siebel Elektronik zurück. Die Düsseldorfer brachten 1995 die erste nutzbare Guthabenkarte für Mobiltelefone auf den Markt. Es war somit eine Marketingstrategie, da der Vertreiber von Mobiltelefonen seine Kunden gleichzeitig mit einer SIM-Karte an das Unternehmen binden wollte.

Natürlich blieb die Konkurrenz nicht untätig und der Netzbetreiber Mannesmann Arcor bewarb sein neues Produkt unter dem Namen Vodafone Call-Ya deutschlandweit. Dadurch begann der Aufstieg der Prepaid-Variante und der Bekanntheitsgrad dieser ging weit über die Landesgrenzen hinaus.

Stück für Stück tasteten sich die anderen führenden Mobilfunkbetreiber wie T-Mobile oder E-Plus an das neue Geschäftsmodell heran.
Das Telefonieren ohne feste Vertragslaufzeit war somit marktwirtschaftlich angekommen.

Vor- und Nachteile einer Prepaidkarte:

Vorteile:

  • Keine Laufzeitbindung:
    Der Begriff keine Vertragsbindung mit der diese beworben wird ist rechtlich gesehen eigentlich falsch. Durch Akzeptieren der Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Betreibers als auch der wechselseitigen Bindung zwischen angefordertem Gespräch und gleichzeitiger Abbuchung der Verbindungskosten entsteht ein verbindliches Vertragsverhältnis.
  • Kostenkontrolle:
    Im Gegensatz zu Vertragssimkarten gewährt der Mobilfunkbetreiber kein Darlehen welches im Nachhinein abgebucht wird. Es kann nur über den Betrag verfügt werden der auch tatsächlich aufgeladen wurde.
  • Keine Grundgebühr:
    Die Anschaffungskosten einer Guthabenkarte sind einmalig und nicht mit weiteren Kosten verbunden.
  • Vielfältige Auswahl:
    Aufgrund der Markenbindung steigen auch Discounter und andere Einzelhandelsketten wie Tchibo oder Penny in den Telekommunikationsmarkt ein. Jeder Anbieter hält für seine Kunden eine Vielzahl von verschiedenen Tarifangeboten bereit die dem Telefonier- und Surfverhalten direkt angepasst werden können.
  • Keine Schufa-Abfrage:
    Da hierbei Dienstleistungen vorausbezahlt werden wird die Bonität des Kunden nicht überprüft und ist somit jedem zugänglich.
    Rufnummermitnahme in Deutschland möglich:
    Jedoch bieten dies nicht alle Anbieter an.

Nachteile:

  • Dienstleistungsausschlüsse bei Prepaid:
    Bezahlarten über eine Handyrechnung wie bei Vertragshandys ist zumeist nicht möglich. Ebenso kann wie bei Apple geschehen sogar das Smartphone/Handymodell entscheiden welche Prepaidsimkarte zu kaufen ist.
  • Roaming nicht überall integriert:
    Wer desöfteren ins Ausland fährt muss sich vorab informieren ob sein Anbieter Verbindungen aus dem Ausland heraus zur Verfügung stellt. Oftmals muss dafür ein Zusatzpaket gebucht werden.
  • Kein Einzelverbindungsnachweis:
    Zwar kann das zuletzt geführte Gespräch oftmals über einen Kurzwahlcode (unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter) nachverfolgt werden, jedoch gibt es keinen expliziten Nachweis über tatsächlich geführte Gespräche in ausgewähltem Zeitraum. Nicht jeder Anbieter stellt diesen gegen Gebühr zur Verfügung.
  • Erhöhte Preisstrukturen:
    Im Gegensatz zu vertragsgebundenen Sim-Karten sind buchbare Flatrates oder Telefonate vergleichsweise überteuert. Zwar können sogenannte Flats auch bei Prepaid-Karten gebucht werden, in der Summe liegt das Leistungsangebot preislich bei bis zu viermal höheren Gesamtkosten wenn die selbe Leistung einer Vertragskarte in Anspruch genommen werden soll.
  • Rufnummermitnahme nicht immer möglich:
    Wer von einem anderen Anbieter wechseln will kann nicht in jedem Fall seine alte Rufnummer behalten. Dies sollte, falls gewünscht, vorab beim neuen Netzanbieter erfragt werden.
  • Besondere Hinweise:
    Bevor eine Prepaidkarte genutzt werden kann muss sich vorab vergewissert werden, dass das Nutzungsgerät Sim-Lock-Frei ist. Wenn beispielsweise ein Vertragshandy der Deutschen Telekom mit einer dem Netzbetreiber O2 zugehörigen Prepaidkarte betrieben werden soll entstehen oftmals einmalige Freischaltungskosten da das Endgerät an den Erstbetreiber gebunden ist. Mobiltelefone die ohne Vertrag gekauft wurden sind ausnahmslos entsperrt und können mit jeder Karte ob Vertrag oder Prepaid genutzt werden.
  • Andere Prepaidvarianten:
    Aufladbare Guthabenkarten gibt es nicht nur im Mobilfunkbereich, hier einige Beispiele:
    die sogenannte Geldkartenfunktion eines Bankunternehmens ermöglicht Girokontenbesitzern das Zahlen per aufgeladenem Bankchip
    Prepaid-Kreditkarten werden vorab mit Guthaben aufgeladen welche somit wie eine reguläre Kreditkarte genutzt werden können
    Kantinen in großen Betrieben bieten oftmals vergünstigtes Essen für Mitarbeiter an, zur Zahlung werden dafür je nach Betrieb auch Guthabenkarten verwendet
    Gutscheinkarten wie Douglas oder GooglePlay sind im Endeffekt ebenfalls als Prepaidkarten anzusehen, da ein Geldwert ohne Produkt erworben wird


Wo sind Prepaidaufladekarten zu erhalten:

  • Tankstellen (zB: Aral, BP, Esso und weitere)
  • Supermärkte (zB: Penny, Aldi, Rewe und weitere)
  • Onlineshops (zB: utransto und weitere)
  • Drogerieketten (Müller, dm und weitere)

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